Die Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Realschule hatten sich zunehmend darüber beschwert, dass die lange Mittagspause im Außenbereich nicht genügend Spielmöglichkeiten bietet. Daraufhin wurden Überlegungen mit den Schülern angestellt und gemeinsam geschaut, was sich die SchülerInnen für die Pause wünschen und wie es sich umsetzen lässt. Eine einfache und kurzfristig umsetzbare Lösung musste her. Da entstand die Idee einer Spieleausleihe mit einem mobilen Spielewagen, die durch
Engagement und Eigenverantwortung der SchülerInenn getragen werden sollte.
Zwischen den Osterferien und den Sommerferien 2014 durchliefen dann sieben SchülerInnen der 6. Klasse eine Pausenhelfer-Ausbildung, die durch die Sozialpädagogik der Schule begleitet wurde. Hierzu trafen sie sich wöchentlich nach dem Unterricht, um gemeinsam Spiele auszuprobieren, die in den Pausen angeleitet werden können und ein System für die Pausenausleihe zu entwickeln. Sie überlegten, welche Materialien benötigt werden und im Zuge dessen wurden Bälle, Frisbees, Seile, Diabolos, Pedalos und weitere Spielgeräte angeschafft. Für die Ausleihe entwickelten sie ein Pfandsystem und vereinbarten, dass die Spielgeräte gegen Busfahrkarten oder Schülerausweise verliehen werden. So könne sichergestellt werden, dass am Ende der Pause der Wagen auch wieder voll ist.
Mit Beginn des neuen Schuljahres im Sommer 2014 ging der Pausenwagen dann an den Start. Die Pausenhelfer teilten ihre Pausendienste ein und und traten von nun an in Zweier-Teams ihren Dienst in den Mittagspausen an. Mit Pausenhelfer-Ausweisen werden die Schüler in der Mensa auch vorgelassen, um möglichst schnell die Ausleihe zu beginnen. Seither wird die Pause als wesentlich bewegter und lebhafter erlebt. Am Ende der Pause, wenn alle Spielgeräte zurückgegeben wurden, nehmen sich die Pausenhelfer noch einen kurzen Moment Zeit und geben ihrem Teampartner eine Rückmeldung zur Zusammenarbeit.
Da einige Schüler zum neuen Schuljahr leider die Schule wechseln mussten und das Team geschrumpft war, übernahmen sie nach wenigen Wochen schon die Aufgabe weitere interessierte MitschülerInnen zu Pausenhelfern auszubilden. Hierzu übernahm jeder der ausgebildeten Pausenhelfer, in Form einer Patenschaft, die Verantwortung für einen der Neuen, begleitete ihn oder sie bei der Pausenausleihe und konnte seine Erfahrungen dabei weitergeben. Somit besteht das Team aktuell aus acht Schülerinnen und Schülern.
In regelmäßigen Abständen von vier Wochen finden begleitete Coaching-Treffen mit den Pausenhelfern statt, in denen sie ihre Arbeit reflektieren und sich Gedanken darüber machen, was gut läuft und wo Probleme aufkommen. In diesem Zusammenhang wird das Pausenhelfer-Projekt stetig weiter entwickelt. So entstand aus Überlegungen in der Gruppe beispielsweise die Idee Bauchtaschen anzuschaffen, in denen die Schülerausweise und Busfahrkarten aufbewahrt werden können. Zudem wurden Vereinbarungen getroffen, wie die Pausenhelfer mit Mitschülern umgehen, die sich nicht an die Regeln der Spieleausleihe halten oder ihnen mit Respktlosigkeit begegnen. Schließlich erstellen die Pausenhelfer bei den Coaching-Treffen eigenständig ihren Dienstplan für die nächsten Wochen und legen dabei Wert darauf, dass die Teams immer gut durchmischt werden.
Nach den Osterferien planen die Pausenhelfer, weitere MitschülerInnen ins Team zu holen und zu Pausenhelfern auszubilden. Somit ist das Pausenhelfer-Projekt in einem fortlaufenden Prozess und in ständiger Weiterentwicklung, dank des Engagements der Schülerinnen und Schüler.