KINDERHAUS Wann muss man anfangen Fußball zu spielen, wenn man Profi werden will? Wie wird man überhaupt Fußballprofi? Wie fühlt es sich an, berühmt zu sein? Viele Fragen hatten die Neuntklässler der Geschwister-Scholl-Realschule, Dennis Delbrügge und Yakup Parak, an Dennis Grote und Philip Röhe. Die beiden müssen es wissen, als Spieler des Drittligisten Preußen Münster.
Na ja, so wahnsinnig berühmt fühlen sich Mittelfeldspieler Dennis Grote und Abwehrspieler Philip Röhe vom SC Preußen nicht. Auch, wenn sie am Donnerstagvormittag einen ganzen Stapel Autogrammkarten in der Realschule zu unterschreiben hatten.
Eine lange Schlange quer durch alle Jahrgänge hatte sich vor dem Tisch der Fußballer aufgebaut. Immerhin spielte Grote schon einmal beim VfL Bochum in der Bundesliga und ist 2009 mit der U21-Mannschaft in Schweden Europameister geworden.
Den Besuch der Fußballer an der Geschwister-Scholl-Realschule hatte Deutsch- und Sportlehrer Sören Weinfurtner organisiert. Weinfurtner ist Cheftrainer der U23-Mannschaft beim SC Preußen. "Wir haben hier viele Fans des SC an der Schule", sagte Weinfurtner.
Für die Schülerzeitung hatten sich Dennis Delbrügge und Yakup Parak ein Interview mit den Profi-Kickern gewünscht. Professionell saßen die 15-jährigen Nachwuchsreporter mit Diktiergerät vor den Sportlern und stellten eine halbe Stunde lang Fragen. "Überrascht waren wir", stellte Delbrügge im Anschluss fest, "dass das ganz normale Menschen sind, mit denen man sich locker unterhalten kann". Eine Frage, die den Interviewern besonders unter den Nägeln brannte, war die, in welchem Alter man denn eigentlich anfangen müsse, wenn man Profi werden will. Röhe: "Ich habe so mit drei, vier Jahren angefangen, richtig Fußball zu spielen." Wobei Grote einräumte, den ersten Ball habe er schon dabei gehabt, bevor er laufen konnte.
Interessant war für die Schüler zu erfahren, dass die jungen Spieler neben dem Fußball und täglichem Training zunächst ganz normal die Schule mit Abitur absolviert hatten. Außerdem, sei es "irgendwie total magisch", dass Dennis Grote ja auch schon mit den ganz Großen wie Mesut Özil oder Manuel Neuer zusammengespielt habe, so Delbrügge.
"Die Begegnung mit den Fußballern passt super hierher, weil es im Fußball ebenso multikulturell zugeht, wie in der Schule", sagte Weinfurtner. Die Realschule plant eine längerfristige Kooperation mit dem SC Preußen, die im nächsten Halbjahr fortgeführt werden soll. Interview und Autogrammstunde seien daher als Auftaktveranstaltung für eine weitere Zusammenarbeit im Projekt "Klasse Gemeinschaft" zu sehen, so Schulleiter Clemens Krause.
Obwohl nicht alle Mädchen und Jungen in der Schlange auf Anhieb wussten, wer da eigentlich vor ihnen saß, hielten sie jubelnd ihre unterschriebenen Autogrammkarten in die Luft. Und obwohl Grote und Röhe Vollprofis sind, wurde eine berühmte Frage nicht gestellt: Wie viel Geld sie verdienen.
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